Irmi Schäffl
Irmi Schäffl
Building Networks
Was sind deine wichtigsten beruflichen Stationen?
- Abgebrochenes Studium der Skandinavistik und Kulturwissenschaften. Man muss Dinge nicht auf Biegen und Brechen durchziehen, nur weil das mal der Plan war oder weil andere das von einem erwarten.
- Studium der Biotechnologie. Belastungsgrenzen austesten, immer kritisch sein, harte Arbeit, meinen eigenen Weg gehen: Die Erfahrungen dieser Zeit haben mich nicht nur als Wissenschaftlerin, sondern als Mensch gebildet.
- Wissenschaftlerin im Start-up. Kreativität bei der Problemlösung, absolute Hingabe für eine Vision und blindes Verlassen auf die richtigen Menschen: Ein Team ist so viel mehr als die Summe seiner Teile.
- Gründung „twelve or higher“ & Selbstständigkeit. Wenn man flexibel ist, offenen Auges durch die Welt geht und die Gelegenheit beim Schopf packt kann man auch Dinge tun, die man niemals für möglich gehalten hätte.
Was ist deine prägendste Karriereerfahrung?
Ich glaube, es gibt keine „eine Erfahrung“ in meiner Karriere, sondern einen langen und schleichenden Prozess des Erkenntnisgewinns, hauptsächlich über mich selbst. Ein sehr prägender Moment war die Entscheidung gegen eine Promotion; ich habe erkannt, dass ich nicht für die typische Wissenschaftskarriere gemacht bin, das war schmerzhaft, aber auch befreiend. Genauso die Entscheidung für die Selbstständigkeit, etwas, was ich niemals wollte; aber auch hier habe ich gesehen, dass das die Arbeitsweise ist, die am besten zu mir passt. Meine prägendste Karriereerfahrung ist vielleicht genau das Nicht-Vorhandensein einer solchen: denn wir definieren selbst, was Karriere für uns bedeutet, und deshalb kann es auch niemals einen vorgeschriebenen, „richtigen“ Weg geben, sondern eine Aneinanderreihung von Entscheidungen, die in diesem Moment richtig sind.
Was empfiehlst du Bewerberinnen für das Femtec Career-Building Programms?
- Bleibt offen; hört Menschen zu, die anders sozialisiert sind, die aus anderen Kulturen kommen, die komplett andere Lebenswege hinter sich haben.
- Bleibt empathisch und mitfühlend. Stärke bedeutet nicht, abgebrüht und emotionslos zu sein.
- Bleibt eure inneren Kinder. Die Fähigkeit, Faszination im Alltäglichen zu finden und die konstante Frage: Warum? Werden euch die spannendsten Wege entlangführen.