29.10.2024
Interview with Alex
Alex studies Biotechnology in Aachen, participates in our pilot program, Career-Building Elements, loves technology and music, and also strikes the right note as a true team player.
Liebe Lesende, heute melden wir uns mit einer Hausmitteilung, aus der deutschen Sprache – dem Gendern.
Wir wissen, dass die Debatten um Gender-Sternchen, -Doppelpunkt und -Unterstrich seit Jahren vielfach geführt werden und möchten an dieser Stelle das Licht auf einen Aspekt lenken, der in den Diskursen eher wenig Aufmerksamkeit erfahren hat und dem wir etwas entgegensetzten wollen. Aber bevor wir in neue Gewässer stechen, lasst uns alle kurz an Board holen:
Dass Sprache unser Bewusstsein prägt, gilt längst als Binsenweisheit. Als Organisation, die sich dem Ziel verschrieben hat, Geschlechtergerechtigkeit in den männlich geprägten MINT-Fächern voranzubringen, ist es uns natürlich besonders wichtig, Gleichberechtigung auch über gendersensible Sprache abzubilden, weshalb wir uns wohlwissend um den Reichtum der Geschlechtsidentitäten um mehrgeschlechtliche Formulierungen bemühen und seit langem auf den Doppelpunkt als Sonderzeichen setzten. So weit, so gut.
Damit unsere Sprache jedoch nicht nur gendersensibel, sondern auch inklusiv ist, muss sie zusätzlich barrierearm sein. Für blinde und sehbehinderte Menschen ist das Gendern durch Satz- und Sonderzeichen oft problematisch. Gründe sind Probleme beim Vorlesen – sei es durch einen Computer oder durch eine Person – und bei der Darstellung in Blindenschrift. Der Doppelpunkt ist, anders als lange angenommen und weit verbreitet, besonders für Screenreader ungeeignet, da er im Gegensatz zu Stern und Unterstrich als normales Satzzeichen ignoriert wird, wie der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV) betont.
Der Verband hebt zudem hervor, dass Doppelpunkt und Unterstrich für sehbehinderte Menschen schwerer erkennbar sind als das Sternchen. Darauf wollen auch wir reagieren und verabschieden uns mit dem heutigen Tag vom Doppelpunkt und werden zukünftig auf das Sternchen setzen. Damit folgen wir der Position und Empfehlung des DBSV, der sich ausdrücklich gegen den zunehmend verwendeten Gender-Doppelpunkt ausspricht.